Der CDJ startet seine erste Kampagne für die breite Öffentlichkeit zur (Wieder-)Bekräftigung des Bezugs zwischen journalistischer Berufsethik und seriöser Berichterstattung
© AADJ/CDJ x 87seconds
Der Rat für Berufsethos der Journalisten, Selbstregulierungsinstitution des Berufsstands in der französischsprachigen und der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, startet heute seine erste Kampagne, die seinen Bekanntheitsgrad bei der breiten Öffentlichkeit erhöhen soll. Der CDJ will es wissen lassen: mit seinen Mitgliedern wacht er über die Einhaltung der journalistischen Ethik, um für alle eine vertrauenswürdige Berichterstattung zu gewährleisten.
Kurz vor seinem 15. Jahrestag und den fünf Wahlen in diesem „Super-Wahljahr“ sendet der Rat für Berufsethos der Journalisten ein klares Signal an die Öffentlichkeit: Berichterstattung ist ein Beruf! Man wird nicht einfach mal so Journalist, und man kann sich nicht Informationsmedium nennen ohne die damit einhergehende Haftungspflicht. Journalisten und Medien müssen daher berufsethische Regeln einhalten, deren Grundsätze im Ethikkodex aufgegriffen sind: wahrheitsgemäß und unabhängig Bericht erstatten, fair handeln und die Rechte der Personen respektieren. Und wenn sie sich in dem Verband einbringen, der die Selbstregulierungsinstitution organisiert, dann gehen diese Journalisten und diese Medien die Verpflichtung ein, nicht nur auf deren Einhaltung zu achten, sondern auch vor dem CDJ für mögliche gemeldete Verstöße einzustehen und wenn nötig ihre Praktiken zu verbessern.
Irren ist menschlich, im Journalismus wie auch sonst, darum können Fehler passieren. Irreführender Titel, stigmatisierende Illustration, unzulängliche Bildeinstellung bei einem Life-Interview…? Der CDJ beantwortet – kostenlos – die Anfragen der Öffentlichkeit: Informationsanfragen, Anträge auf Vermittlung und Beschwerden. Dabei steht der CDJ an der Schnittstelle zwischen der Öffentlichkeit und den Redaktionen. Er ist keine Einrichtung zum „Fact-Checking“, kein Kontrollgremium und auch kein Gericht: es handelt sich um eine moralische Instanz, bestehend aus Vertretern des Berufsstands (Medienverlage, Journalisten, Chefredakteure) und der Zivilgesellschaft (aus der akademischen Welt, dem juristischen Bereich, dem Vereinswesen…), welche die journalistische Berufsethik „ausspricht“, einzelne Fälle mit Blick auf deren Grundsätze bearbeitet und zu dem Thema informiert. Wie die anderen „Presseräte“, die es überall in Europa gibt, ist der CDJ eine zugleich professionelle und unabhängige Institution, die von den Informationsmedien und Journalisten der französischsprachigen und der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens organisiert und finanziert wird.
Die Radio- und TV-Kampagne, die auch auf Französisch verfügbar ist, gestaltet von der Agentur 87seconds und finanziert durch die Fédération Wallonie-Bruxelles (Französische Gemeinschaft Belgiens), wird ab dem 8. April dieses Jahres von allen Herausgebern audiovisueller Inhalte, die Mitglied sind, ausgestrahlt. Für sie ist das eine Möglichkeit, um ihr Engagement für eine Berichterstattung von berufsethischer Qualität zum Ausdruck zu bringen. Diese Kampagne folgt auf die Integration des „Markenzeichens“ CDJ auf den Websites aller Mitgliedsmedien, welche fast die gesamte französisch- und deutschsprachige Medienlandschaft Belgiens abdecken. Die letzte Etappe der Herausstellung dieses Engagements wird demnächst in der gedruckten Presse zu sehen sein.
„Journalismus ist mehr als nur Inhalte zu produzieren und zu verbreiten. Genauso wichtig ist es, seine Quellen zu prüfen und zu schützen. Vor Ort zu sein und sich in das Thema zu vertiefen. Informationen zu sammeln und abzugleichen. Irren ist menschlich… Deshalb wacht der CDJ über die journalistische Ethik, um Ihnen zuverlässige Infos zu garantieren.“